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Borderland

Peter Schwindt

Der 16-jährige Vincent lebt mit seiner schwer depressiven Mutter in prekären Verhältnissen, als diese plötzlich einen Zusammenbruch erleidet und ins Krankenhaus kommt. Nach dem plötzlichen Tod des Vaters stürzte die Familie aus gutsituierten Verhältnissen ins Nichts. Vincent musste Wohnort und Schule wechseln. In dieser Situation, ganz auf sich gestellt, lernt Vincent bei einem Besuch am Grab seines Vaters Jane kennen, ein merkwürdiges, aber ganz besonderes Mädchen, das in der Folge zu seiner Begleiterin wird. Auch in der Schule lernt der zurückhaltende Junge neue Freunde kennen. So begibt er sich, ganz auf sich gestellt, auf neue Wege und versucht seine Vergangenheit zu überwinden.

In der Ich-Perspektive erzählt die jugendliche Hauptperson in einer bilderreichen Sprache von der eigenen Befindlichkeit. Der Ton ist von einer tiefgründigen, ernsten Erwachsenheit und Erfahrenheit geprägt, wie es nur die Jugend zustande bringt, ohne unglaubwürdig oder gar lächerlich zu wirken. Dazu kommen immer wieder Verweise und Anspielungen auf literarische, musikalische und andere kulturelle Zitate, die auf den bildungsbürgerlichen Hintergrund der Personen hinweisen und zuweilen auch etwas angestrengt eine gesellschaftliche Einordnung vornehmen. Die Geschichte ist von großer Innerlichkeit geprägt und lässt der Beschreibung von Gefühlen großen Raum. In der Person von Jane wird eine transzendentale Ebene eingeführt, die ein Lösungsangebot jenseits rationaler Erwägungen anbietet, ohne jedoch den Boden der realen Verhältnisse und Notwendigkeiten zu verlieren. Dadurch wird vielmehr der emotionalen Tiefe und Komplexität menschlicher Erfahrung Raum geboten.

Autor/in:Peter Schwindt (*1964)
Genre:Gegenwartsliteratur, Jugendliteratur
Verlag:Fischer Sauerländer, 2018