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Ein Zoo Im Winter

Jirō Taniguchi

Mitsuo Hamaguchi ist ein junger Mann von 18 Jahren. Er arbeitet in Kyoto in einem Textilunternehmen. Eigentlich wollte er dort als Grafiker anfangen, bekommt aber keine Gelegenheit, sein Können unter Beweiß zu stellen und muss im Gegenteil allerlei Hilfstätigkeiten übernehmen. Durch einen ehemaligen Schulfreund, der in Tokyo lebt, bekommt er den Tipp für einen Assistenzjob bei einem angesagten Mangaka. Zu seiner großen Überraschung bekommt er tatsächlich eine Zusage und zieht nach Tokyo. Hier lernt er ein völlig neues Leben kennen. Er taucht ein in das Künstlermilieu und das Nachtleben Tokyos und er träumt davon, selber einen Manga zu erschaffen. Die Arbeit bei Kondo, dem Mangaka, als Assistent enspricht seiner Berufung, aber die Arbeit an seinem eigenen Manga fällt ihm schwer, bis er Mariko, ein junges einsames und von einer schweren Krankheit geplagtes Mädchen kennenlernt, dass zu seiner Muse wird.

Wie schon in »vertraute Fremde« bleibt Taniguchi seinem realistischen und ruhig sich entwickelnden Erzählstil treu. Dabei wird die Ausdrucksebene von Mimik, Gestik und Körpersprache zeichnerisch exakt komponiert, keine Ungenauigkeit oder wilde Zufälligkeit. Die Hintergründe besitzen einen schwachen, fast verblassenden Kontrast und heben dadurch die Personen, deren Charakter und Befindlichkeit umsomehr in den Mittelpunkt der Handlung.

Autor/in:Jirō Taniguchi (1947–2017)
Genre:Manga, Psychologische Literatur
Verlag:Carlsen, 2010
Übersetzung:Aus dem Japanischen von John Schmitt-Weigand
Originaltitel:»JUYU NO DOBUTSUEN«, bei Shogakukan, 2008