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Genshiken

Kio Shimoku

Kanji Sasahara hat gerade sein Studium in Tokio begonnen. Um andere Studenten und Studentinnen kennenzulernen, möchte er gerne in einen Studentenclub eintreten und trifft bei der Suche auf die Genshiken, die »Gesellschaft zum Studium moderner visueller Kultur«. Die Mitglieder der Genshiken sind begeisterte Fans von Anime, Manga und Gaming. Nach einem Schlagabtausch mit den Mitgliedern des Clubs und einer Prüfung wird er herzlich aufgenommen.
In den 6 Kapiteln des ersten Bandes werden die alltäglichen Auseinandersetzungen, Interessen und Vorlieben der Clubmitglieder beschrieben. Dabei wird auf die Details, Hintergründe und Stereotypen der Manga-Kultur eingegangen. Thematisch wechseln sich Bezüge zur allgemeinen Jungendkultur, zu sexuellen Vorlieben und der Konfrontation mit dem Thema Pornographie ab, mit der Manga-Szene und deren Fans, den Otakus.

Die Personen des Clubs werden zeichnerisch mit wenigen Details, aber durchaus unterscheidbar charakterisiert. Die Hintergründe der Panels und die Handlungszusammenhänge sind dagegen sehr detailliert und aufwendig ausgeführt. Die Erzählperspektive wechselt unter den Personen ebenso, wie zwischen den verschiedenen Erzählorten, zu denen bisweilen spontan hin und her gesprungen wird. Einer linearen, dramatischen Handlung wird wenig Beachtung geschenkt, umso mehr werden alltägliche Begebenheiten und Vorlieben beschrieben. Genshiken wirft so einen ebenso fesselnden, wie unprätentiösen Blick auf die Manga-Fankultur der Otakus. Neben dem ersten Band hier, sind im Heyne Verlag weitere neun erschienen.

Autor/in:Kio Shimoku (*1974)
Genre:Gegenwartsliteratur, Manga
Verlag:Heyne, 2006
Übersetzung:Aus dem Japanischen von Christine Roedel
Originaltitel:»ゲンシケン«, bei Kodansha, 2002