HIVE - tödlicher Code

Barry Lyga, Morgan Baden

Die etwa 17-jährige Cassie ist nach dem Tod ihres geliebten Vaters, einem genialen Computerspezialisten und Hacker, voller Wut und Trauer. Zusammen mit ihrer Mutter zieht sie an einen neuen Ort und wechselt für ihr letztes Schuljahr die Highschool.

Cassies Vater war an der Entwicklung des sogenannten HIVE beteiligt, eines intelligenten Kontrollsystems sozialer Medien, dass den Zweck hat, ein Fehlverhalten in den sozialen Netzwerken durch die Nutzer selbst zu bewerten und wenn ein gewisses Maß an negativen Bewertungen überwiegt, im realen Leben, durch den sogenannten HIVE-Mob zu bestrafen. Cassie beteiligt sich mit einer Mischung aus Begeisterung und Irritation ebenfalls an solchen HIVE-Mobs, obwohl ihre Mutter strikt gegen diese Form der Selbstjustiz ist.

In der neuen Schule schließt sich Cassie nach kurzer Zeit einer coolen Mädchengang an und versucht die Aufmerksamkeit ihrer neuen Freundinnen zu gewinnen. Als sie zu diesem Zweck in den sozialen Medien einen gehässigen Witz macht, wird sie plötzlich selbst zu einem Opfer des HIVE-Systems und die Ereignisse überschlagen sich.

Im Wechsel der Perspektive von Mutter und Kind wird in kurzen, spannenden Kapiteln ein temporeicher Cyberthriller erzählt, mit vielen aktuellen Bezügen zu den Themen Gerechtigkeit und Recht, Social Media und Informatik. Die Geschichte spielt in einer nicht zu fernen Zukunft, in einer Art digitalem Brave-New-World-Überwachungsstaat, in dem die Sozialen Medien zu einer eigenständigen digitalen Justiz werden, ohne das Recht der Selbstverteidigung oder anderer Rechtsmittel. Ein Wermutstropfen für den Lesenden sind die nicht immer nachvollziehbaren Wendungen in der Handlung. Dies tut aber dem Gesamteindruck eines spannend konstruierten, an zeitgemäßen Themen orientierten Jugendthrillers keinen Abbruch.