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In 300 Jahren vielleicht

Tilmann Röhrig

Der Text von Tilman Röhrig spielt während des 30-jährigen Krieges, in einer kurzen Zeitspanne von wenigen Tagen in dem fiktiven Dorf Eggebusch. Er zeichnet ein Bild der Verheerungen. Dabei stehen die Verwüstungen und Greuel durch plündernde Soldatenheere aus der Sicht einer vormals friedlichen Dorfgemeinschaft im Vordergrund. Erzählt wird aus der Perspektive des 15-jährigen Jockel. Die Sicht der Soldaten wird dabei nicht eingenommen. In kurzen Abschnitten wird ein Schlaglicht auf die Gefühlslage einzelner Menschen geworfen, ihre Liebe, ihre Ängste, ihre Hoffnungslosigkeit und die Entmenschlichung, die sie durch die Greuel im Krieg erfahren und wie sie sich immer wieder durch Akte der Menschlichkeit dagegen zu wehren versuchen.

In personaler Erzählperspektive wird eine realistische Szenerie mit starken und drastischen Bildern beschrieben. Die Hauptperson Jockel erlebt ein zusammenbrechendes, geradezu apokalyptisches Gemeinschaftsgefüge. Dabei werden in einigen Szenen äußerst drastische Darstellungen von Gewalt ausführlich beschrieben. Die Sprache nutzt zum Teil Alltagsbegriffe, die heute nicht mehr gebräuchlich sind.

Autor/in:Tilmann Röhrig (*1945)
Genre:Historische Literatur
Verlag:Arena, 1984