Bücher3000
Startseite

Mehr Schwarz als Lila

Lena Gorelik

Alex ist siebzehn, ihre Mutter verstarb als sie sieben Jahre alt war. Ihr Vater leidet seit dem Tod seiner Frau an Depressionen und bleibt für seine Tochter nur am Rande greifbar. Halt findet sie bei ihren zwei besten und einzigen Freunden, die ebenso wie sie in der Schule eher Außenseiter sind. Als eine neue Lehrkraft, ein junger Referendar, in ihre Klasse kommt, verändert sich für sie alles. Sie verliebt sich in ihn, der so anders ist als alle Anderen. Den Jugendlichen öffnet er die Augen, für sich selbst und für ihre Gefühle. Alex und ihre Freunde spielen und experimentieren miteinander und mit den Grenzen von Persönlichkeit und Moral. Dabei ist Alex im Begriff ihre Jugend hinter sich zu lassen.

Aus der Ich-Perspektive der Hauptperson Alex beschrieben, bildet der Text eine komplexe Verwebung von persönlichen Eindrücken, Gefühlen und Einordnungen der eigenen und der die Hauptperson umgebenden Personen. Mittels eines grammatikalischen Stils von Wiederholung, Auslassung und der Personifikation von Ideen und Dingen, immer mit einem direkten Bezug zur Lebens- und Entwicklungsgeschichte der Hauptpersonen, entwickelt Anna Gorelik eine Spannung im Roman, die sich sehr persönlich und individuell auf das Denken und Fühlen des Lesers überträgt. Der Ton der Geschichte ist dunkel und zerrissen, aber immer wieder auch ruhig und gelassen. Ein vernünftiger Text auch an den inhaltlich bedrückenden Passagen.

Autor/in:Lena Gorelik (*1981)
Genre:Gegenwartsliteratur, Jugendliteratur
Verlag:Rowohlt Taschenbuch, 2018