Solanin
Inio Asano
Meiko ist eine junge Frau mit einem soliden Bürojob in Tokyo. Seit fünf Jahren ist sie mit ihrem Freund Taneda zusammen und mittlerweile leben die beiden zusammen in ihrer Wohnung. Sie verdient das Geld, während Taneda neben seinem Studium jobbt und ein wenig dazu verdient. Taneda bezeichnet sich selbst als Langzeitstudent und kommt dabei nicht so richtig voran. Meiko stellt diesen Alltag immer mehr in Frage, sie langweilt sich im Büro und fühlt sich dort in ihrer Arbeit nicht wohl. Sie möchte etwas ausprobieren, riskieren und nicht schon so jung im Alltag versinken. Nach kurzem Überlegen kündigt sie und stellt damit ihr ganzes Leben und auch die Beziehung zu Taneda auf den Kopf. Auch Taneda beginnt nun sein Leben zu hinterfragen: soll er wieder mit seiner Band Musik machen und soll er einer geregelten Arbeit nachgehen?
Solanin heißt ein Stück der Band von Taneda und es ist ein Stoff, der vorallem in Nachtschattengewächsen entsteht, wenn diese Pflanzen dem Licht ausgesetzt sind. So wie vielleicht nur in Meiko und Taneda etwas Neues entsteht, wenn sie aus dem trüben Alltag heraustreten und etwas riskieren.
Die Zeichnungen Asanos besitzen einen eigentümlichen und eindringlichen Realismus, bei aller Reduktion auf das kontrastreiche Schwarz-Weiß und die zeichnerische Vereinfachung in der Darstellung. Durch die sehr präzise gezeichnete Gestik und eine einfühlsame Darstellung in der Mimik von Meiko und Taneda werden die Gefühle und Konflikte, die beide bewegen, greifbar. Sowohl vom Zeichnerischen als auch vom Text wird die Story gleichermaßen getragen und keiner der Teile herrscht über den anderen. Eine ruhige und zugleich bewegende, von Aufbruch und jugendlicher Selbstbefragung geprägte Story.
Autor/in: | Inio Asano (*1980) |
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Genre: | Gegenwartsliteratur, Manga |
Verlag: | TOKYOPOP, 2013 |
Übersetzung: | Aus dem Japanischen von Sakura Ilgert |
Originaltitel: | »Solanin«, bei SHOGAKUKAN, 2006 |